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Weltkultur
Hoch über der Stadt Eisenach thront eine der berühmtesten Burgen
Deutschlands, die Wartburg. Wie kaum eine andere ist sie Teil der Deutschen
Geschichte. Ab 1211 lebte hier die heilig gesprochene Elisabeth von Thüringen,
ab 1521 übersetzte hier „Junker Jörg“ das Neue Testament ins Deutsche. Martin
Luther, der auf der Burg Schutz suchte, brauchte nur elf Wochen für seine
Übersetzung und schuf so einen elementaren Grundstein für eine einheitliche
deutsche Sprache, wie sie noch heute von den Alpen bis zur See gesprochen
wird. Das Studierzimmer Luthers kann noch besucht werden. Im Mittelalter fand
auf der Wartburg auch der legendäre Sängerkrieg statt. Die Musik bildete auf der
Burg schon in frühen Zeiten einen Schwerpunkt, so dass sie heute als repräsen-
tativer Veranstaltungsort für Konzerte dient. Mitte des 19. Jahrhunderts kamen
Studenten aus ganz Deutschland zur Wartburg, um die deutschen Kleinstaaten
zu vereinen. Auf diesen Gipfeltreffen wurden die Farbe und die Gestaltung der
deutschen Flagge beschlossen. Schon damals galt die Wartburg als nationales
Denkmal. Dies brachte ihr im Jahr 1999 einen Platz in der Welterbeliste der
UNESCO. Heute strömen jedes Jahr fast 400.000 Besucher auf die Burg und
flanieren durch den Rittersaal, erkunden den Burghof oder besichtigen das
Ritterhaus und die Vogtei aus dem 15. Jahrhundert. (su)
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Wartburg
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Lutherstube auf der Wartburg
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Fotos: Stadt Eisenach/André Nestler
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